Dr. Heimeran-Emans Executive Search : Tipps zur Bewerbung und Karriere

Karrierefragen zu Bewerbung, Karriere und Studienzeit für Studenten und Absolventen

Was wird besser beurteilt auf dem Lebenslauf: ein Praktikum oder ein studentischer Nebenjob?

Ein sinnvoll ausgewähltes Praktikum führt auf eine berufliche Tätigkeit hin. Es kann bereits als erste einschlägige Berufserfahrung gewertet werden. Der Kandidat kann mit einem Praktikum seine Berufswahl absichern. Der potentielle Arbeitgeber reduziert das Risiko, dass ein Berufsanfänger aus Enttäuschung wieder abspringt. Ein Nebenjob dagegen dient in erster Linie der Aufbesserung oder Sicherung der Finanzen. Nur gelegentlich werden hier Erfahrungen gesammelt, die im späteren Berufsleben verwertbar sind. Dies trifft insbesondere bei Tätigkeiten im Dienstleistungsbereich zu. Hat ein Kandidat in der gebotenen Kürze studiert und gejobbt, so ist das sicherlich ein Hinweis auf seinen Fleiß und Biss - also auch durchaus positiv. Hat er ewig studiert, mäßige Noten und gejobbt ("Ich Armer musste ja mein Studium finanzieren!"), dann ist das ein negatives Signal für einen potentiellen Arbeitgeber.

Welche Kenntnisse und Eigenschaften vermissen Sie bei den heutigen Berufsanfängern?

Diese Frage ist zu pauschal formuliert. Personalberatern fällt immer wieder auf, dass viele Berufsanfänger nicht über die selbstverständlichen fließenden Englischkenntnisse verfügen. Diese werden bei Hochschulabgängern schlicht weg vorausgesetzt und häufig in den Einstellungs-Interviews getestet. Für manchen ist der Überraschungseffekt dann groß. Es empfiehlt sich, während des Studiums -wenn irgend möglich- ein Auslandspraktikum im englischsprachigen Raum zu machen. Auch die Umgangsformen sind manchmal nicht auf dem gehobenen Niveau des akademischen Abschlusses. Dies zeigt sich in einigen Fälle bereits bei dem ersten Kontakt via Email!

Welchen Stellenwert hat die Abschlussnote im Studium eines Bewerbers für Sie?

Die Note wird nicht isoliert gesehen, sondern im Kontext mit der Studiendauer, den absolvierten Praktika, der Auslandserfahrung und der Entwicklung der Note im Vergleich zur Abiturnote. In Zeiten einer hohen Arbeitslosigkeit spielt diese Abschlussnote eine sehr große Rolle. Viele Firmen laden ab einem bestimmten Notendurchschnitt niemanden mehr zum Gespräch ein. Viele versuchen daher, die Note zu verschleiern und schreiben z.B. "Prädikat". Die meisten Arbeitgeber wollen aber die Notenübersicht sehen und wissen dann rasch, ob z.B. eine Magister- oder Diplomarbeit alles "rausgerissen" hat oder die tatsächlichen schriftlichen Noten für den Erfolg Pate standen.

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