Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. : Tipps zur Bewerbung und Karriere

Ein Praktikum dient stärker der Ausbildung der Studenten und ist dementsprechend auf die Erarbeitung von Wissenschaftlichen Inhalten abgestimmt. Das Umfeld, in dem diese Leistungen erbracht werden, zeigt jedoch schon die charakteristischen Merkmale einer "normalen" Arbeitssituation. Dementsprechend ist der Praktikant nicht so stark in das Tagesgeschäft eingebunden und sammelt in dieser Thematik weniger Erfahrungen. Bei studentischen Nebenjobs ist es gerade umgekehrt. Hier steht das Tagesgeschäft im Vordergrund, welches andere Anforderungen stellt. Es ist mehr Kreativität und Einfallsreichtum gefragt, wenn der Kopierer streikt auf dem kopiert werden soll. Hier zeigt sich schnell, wer selbstständig mit den normalen Widrigkeiten des Lebens umgehen kann, die oftmals nicht wissenschaftlichen Ansprüchen genügen aber gelöst werden müssen.

Die Anzahl der Bewerbungen, die über die Schreibtische laufen, steigt stetig. Daher ist Einfallreichtum sicher eine Möglichkeit, heraus zu stechen. Dies muss jedoch nicht immer eine Wirkung in der gewünschten Weise nach sich ziehen. Für eine schnelle Bearbeitung der Bewerbungsunterlagen ist eine ähnliche Form zwischen den Bewerbungen sehr hilfreich für den Entscheider. Fällt jemand aus dem Muster kann dies aus Zeitgründen zu einer negativen Bewertung führen. Von der telefonischen Kontaktaufnahme halte ich wenig, da dies für viele Entscheider zu einer weiteren Fragmentierung der Arbeitszeit und einer zusätzlichen Belastung führt. Dieses Vorgehen wird dann schnell von den Sekretariaten unterdrückt. Ich halte ein überzeugendes Anschreiben nach wie vor für das wichtigste Dokument einer Bewerbung. Praktika oder Nebenjobs oder eine persönliche Empfehlung aufgrund von Praktika oder Nebenjobs sind nicht sehr außergewöhnlich, stellen jedoch eine gute Möglichkeit dar, den Einstieg in ein Unternehmen zu schaffen.

Die Berufserfahrung. Damit stellt sich die Frage was ist Berufserfahrung? Aus meiner Sicht besteht die Berufserfahrung darin, viele Probleme aus dem eigenen Arbeitsgebiet schnell erfassen und lösen zu können, wobei die Arbeitsbedingungen durch das Alltagsgeschäft geprägt sind. Die Kenntnis dieser Arbeitsbedingungen stellt schon einen großen Fortschritt in Richtung Berufserfahrung dar, da sich diese stark von den Arbeitsbedingungen an der Hochschule unterscheiden. Nun stellt sich die Frage, wie ein Student "ohne Beruf" zu Berufserfahrung kommt. Hier kann ich nur einen für den Studenten interessanten Nebenjob oder ein interessantes Praxissemester empfehlen.