Was würden Sie Studenten für die Gestaltung ihrer Studienzeit raten? Worauf kommt es wirklich an?
Außeruniversitäres Engagement, auch mal freiwillige Praktika machen. Wer die Chance hat, ins Ausland zu gehen, sollte diese auf jeden Fall ergreifen. Aber sich auch schon während des Studiums mit dem Thema Work-Life-Balance vertraut machen, lernen wie man Stress abbaut, oder sogar vermeidet, um für das Berufsleben, wenn es mal hoch hergeht, gewappnet zu sein.
Wie beurteilen Sie einen Anruf vor der Bewerbung und außergewöhnliche Bewerbungen?
Außergewöhnliche Bewerbungen machen oft viel Arbeit. Beispielsweise Bewerbungen auf CD oder als Flyer aufgemacht. Das passt eher zu kreativen Berufen im Bereich Design oder Medien. Am besten ist immer noch der Klassiker: Anschreiben (bitte sorgfältig auf Formulierung und Rechtschreibung achten), Lebenslauf, Zeugnisse, evtl. Skillmatrix. Wichtiges Kriterium: Übersichtlichkeit! V.a. nicht alle Unterlagen in einzelnen PDF`s anhängen, so dass man im Anhang 10 Dokumente hat, die man nacheinander öffnen muss (die dann häufig auch nicht chronologisch sind), sondern in so wenig Anhängen wie möglich mitschicken. Kritisch sind auch Bewerbungen, die quasi nur aus einem Link bestehen, der einen auf die Homepage des Bewerbers führt und man sich dort die Bewerbungsunterlagen noch selber downloaden muss. Telefonische Kontaktaufnahme nur, wenn man wirklich "echte" Fragen zur Bewerbung hat und nicht nur um zu fragen, ob die Stelle noch aktuell ist (sonst wäre sich nicht mehr ausgeschrieben).
Welche Kenntnisse und Eigenschaften vermissen Sie bei den heutigen Berufsanfängern?
Die Freiheit, sich Fehler im Job zu erlauben, aber auch und die Fähigkeit, aus den gemachten Fehlern zu lernen.
