Natürlich schaut man immer, welcher Abschluss erreicht wurde, wie lange das Studium gedauert hat, welche Zusatzqualifikationen der Bewerber mitbringt. Das sollte aber für jeden guten Unternehmer oder Personaler nur sekundär sein. Was nützen mir hervorragende Ergebnisse, wenn ich den Bewerber nicht im Unternehmen integrieren kann bzw. er auf der zu besetzenden Stelle unterfordert ist, weil er jemand ist, der gerne forscht und nicht gerade im Team arbeitet. Hier sollte man genau hinterfragen und sich möglichst selbst ein Bild vom potenziellen Bewerber machen. Das ist nicht nur fair, sondern sichert den Unternehmen auf Dauer hochmotivierte Mitarbeiter. Deutschland fällt ins Mittelmaß der Industriestaaten, wenn wir es nicht schaffen, unsere guten Leute im Land zu halten, ihnen einen guten Job zu geben und auch eine vernünftige Bezahlung zu garantieren. Die Unternehmen müssen wieder mehr dazu übergehen, dass die Mitarbeiter wie früher sich mit ihrem Unternehmen identifizieren und es nicht einfach nur als Job oder Karriere ansehen.