Wenn der Nordwesten seine Stärken richtig ausspielt, stehen ihm wirtschaftlich gute Zeiten bevor - gerade in den 2020er Jahren. Das zeigt eine Analyse der Prognos AG, die Mittwochnachmittag in Bremen vorgestellt wurde.
"Doch das erfordert große Anstrengungen", sagte Prognos-Experte Holger Bornemann vor der niedersächsischen Wirtschaftsstaatssekretärin Daniela Behrens und Sven Wiebe, der für den Bremer Wirtschaftssenator sprach, "sonst droht die Region den Anschluss an den starken Süden zu verlieren. Die Unternehmen aus der Region müssen mehr forschen und Produkte entwickeln".
In ihrer Prognose gehen die Forscher davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt in Bremen und Niedersachsen bis 2030 um durchschnittlich 1,3 Prozent im Jahr wächst. In den 2030er Jahren nimmt das Wachstum dann ab, auf nur noch 0,9 Prozent pro Jahr im Durchschnitt der Dekade. Ein entscheidender Faktor für die Wirtschaftskraft der Region sei die Zahl der Erwerbstätigen, so Prognos-Chefökonom Dr. Michael Böhmer, der die Zahlen vorstellte. "Der Region muss es gelingen, gerade Zuwanderern und jungen Leuten, die hier studieren, eine Perspektive zu bieten" ergänzte Prognos-Partner Holger Bornemann vor rund 80 Gästen aus Politik und Wirtschaft. Zwar kommen laut Prognos einige Kreise und Städte der Metropolregion zunächst glimpflicher davon, weil sie weniger Erwerbstätige verlieren als der Bundesdurchschnitt. Doch auf Dauer müsse die gesamte Region ihre Attraktivität dringend weiter erhöhen und noch effektiver als bisher zusammenarbeiten. Auch im Bereich Forschung und Entwicklung mahnte er eine bessere Vernetzung an, denn hier investiere die örtliche Wirtschaft derzeit deutlich weniger als üblich und nötig.