Die Helmut-Schmidt-Universität ist um eine Attraktion reicher.
Am letzten Mittwoch wurde das "OpenLab" an der Bundeswehruniversität in Hamburg eröffnet. In der offenen Werkstatt voller digitaler Industrietechnik bekommen erfinderische Bürger jeden Alters Gelegenheit, ihre Entwürfe Gestalt annehmen zu lassen - mit 3D-Druckern, CNC-Fräsen und Lasercuttern.
"Wir wollen Ideen zu physischen Produkten werden lassen", sagt Tobias Redlich, der Leiter des OpenLabs. Dabei stehe das praktische Erleben im Fokus - die Nutzer sollen aus erster Hand erfahren, wie industrielle Wertschöpfung funktioniert. "Das OpenLab richtet sich an jeden, der basteln oder eine Idee umsetzen will", sagt Redlich.
Viele Kreative besitzen nicht die finanziellen Mittel, um kostspielige Technik anzuschaffen - im OpenLab kriegen die Entwickler die Maschinen an die Hand, um ihre Ideen umzusetzen. Auf Basis eines digitalen Entwurfs werden sie im OpenLab zur Realität. Der größte der vielen 3D-Drucker kann Modelle in einer Größe von bis zu einem Kubikmeter anfertigen.
Die Nutzer werden in kompakten Einführungskursen in die Grundlagen der digitalen Fertigungstechnik eingewiesen. "Die Idee ist: wer regelmäßig kommt, soll auch eigenständig arbeiten können", sagt Tobias Redlich.
Offen für alle Interessenten
Schulklassen, Studenten der HSU, Startup-Unternehmen oder private Bastler - jeder Bürger kann sich für das OpenLab anmelden. Vorerst steht es Interessenten einmal in der Woche offen: Jeden Donnerstag von 14 bis 18 Uhr. Bald soll es weitere Labortermine geben.
Das OpenLab wurde im Rahmen einer zweitägigen Konferenz eröffnet. Wissenschaftler aus aller Welt tauschten sich über die "Zukunft der Wertschöpfung" aus. Die ersten Workshops für Schulklassen sollen im Februar 2017 beginnen. Auch an den Wochenenden und in den Ferien sollen künftig Kurse angeboten werden. Ideenwettbewerb im Frühjahr
Im Frühjahr rufen die OpenLab-Macher zu einem weltweiten Ideenwettbewerb unter dem Motto "Make a difference" auf. "Wir suchen Innovationen, die einen gesellschaftlichen oder ökologischen Nutzen versprechen ", sagt OpenLab-Chef Redlich. Die Köpfe hinter den besten neun Ideen sollen im Juni oder im Juli nach Hamburg geladen werden, um in einem einwöchigen Labormarathon die Prototypen ihrer Ideen im OpenLab anzufertigen.