Die Digitalisierung nimmt zunehmend Einfluss auf die Arbeitswelt, erforderliche Fähigkeiten wandeln sich.
So ist Multitasking aus dem
vernetzten Arbeitsalltag nicht mehr wegzudenken: 96 Prozent der
Arbeitnehmer in Deutschland, Österreich und der Schweiz bringen einen
Teil ihres Arbeitstages mit dem gleichzeitigen Erledigen mehrerer
Aufgaben zu. Obwohl sich mit 97 Prozent fast alle Befragten als gute
Zuhörer bezeichnen, gaben fast zwei Drittel (62 Prozent) an, dass
Zuhören immer schwieriger wird. Das sind die Ergebnisse einer
aktuellen Studie des Managementberatungs-, Technologie- und
Outsourcing-Dienstleisters Accenture, für die weltweit 3.600 Frauen
und Männer in 30 Ländern befragt wurden, darunter auch Deutschland,
Österreich und der Schweiz. Frauen stehen diesen veränderten
Anforderungen selbstsicher gegenüber und sind in puncto Karriere im
digitalen Zeitalter weiter auf dem Vormarsch. Mehr als die Hälfte der
Befragten (56 Prozent) sagt, dass die Unternehmen mehr tun, um Frauen
auf Führungsrollen vorzubereiten.
Unter dem Motto #ListenLearnLead hat Accenture Berufstätige zu den Anforderungen des digitalen Zeitalters befragt. Die hypervernetzte Arbeitswelt stellt neben zahlreichen Chancen auch Herausforderungen dar. Rund zwei Drittel (68 Prozent) der Befragten in Deutschland, Österreich und der Schweiz empfinden es zwar als positiv, durch Multitasking mehr bei der Arbeit erledigen zu können, wobei Frauen mehr zu Multitasking neigen als Männer, insbesondere die der Generation Y (98 Prozent), also die um die Jahrtausendwende Geborenen. Für fast die Hälfte aller Befragten (45 Prozent) geht das parallele Bearbeiten mehrerer Aufgaben allerdings zu Lasten der Arbeitsqualität. Rund jede zweite Frau (57 Prozent) sieht ihre Arbeit durch unerwartete Ablenkungen negativ beeinflusst, bei den männlichen Befragten hingegen glaubt lediglich ein Drittel (34 Prozent), dass beispielsweise außerplanmäßige Meetings die eigene Leistung beeinträchtigen. Zunehmendes Multitasking hingegen wirke sich negativ auf das Zuhören aus - fast zwei Drittel (62 Prozent) empfinden das in der digitalen Arbeitswelt als zunehmend schwieriger.
"Die Digitalisierung verändert alles, und viele Arbeitnehmer sehen in der Vernetzung große Vorteile hinsichtlich Flexibilität und Erreichbarkeit. Gleichzeitig hindert die über verschiedene Kanäle hereinbrechende Informationsflut und ständige Unterbrechungen durch Email, Chats, usw. Führungskräfte daran, sich zu fokussieren und mitunter auch effektiv zu führen, weil die Zeit für die direkte Mitarbeiterkommunikation zu fehlen scheint", sagt Sandra Babylon, Managing Director im Geschäftsbereich Financial Services und Leiterin der Women Initiative bei Accenture im deutschsprachigen Raum. In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind mehr als die Hälfte der Frauen (58 Prozent) und Männer (57 Prozent) der Meinung, dass neue Technologien und die mit ihnen einhergehende ständige Erreichbarkeit von Führungskräften die Führungsarbeit behindert.
"Frauen stehen den veränderten Anforderungen in der hypervernetzten Welt grundsätzlich positiv gegenüber. Besonders selbstbewusst sind Frauen in Deutschland, Österreich und der Schweiz: Fast alle halten sich für gute Zuhörerinnen und glauben damit, eines der wichtigsten Skills für die Karriere im digitalen Zeitalter mitzubringen", erklärt Sandra Babylon. Auch Arbeitgeberseitig sei eine Entwicklung zu beobachten: im deutschsprachigen Raum sind 56 Prozent der Meinung, dass die Unternehmen mehr dafür tun, Frauen auf Führungsrollen vorzubereiten. Als besonders wichtig werden Trainings angesehen, Mentoring verliert zunehmend an Bedeutung. Während Frauen im Allgemeinen Soft Skills Trainings wichtiger sind (66 Prozent), setzten Männer vorwiegend auf Trainingsangebote im Bereich Technologie (64 Prozent), um in der digitalen Arbeitswelt erfolgreich sein zu können.
Insgesamt setzt sich der Positivtrend für Frauen fort: Weltweit glauben 71 Prozent aller Befragten, dass bis 2030 mehr Frauen in die in der digitalen Welt immer wichtiger werdende Position des Chief Technology Officer (CTO) kommen werden. Nur rund jeder Siebte (15 Prozent) rechnet hingegen mit einem Anstieg von über 20 Prozent. In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist die Skepsis deutlich größer: Nur 5 Prozent der Frauen und 12 Prozent der Männer halten diese Entwicklung für realistisch.
"Diese Zahl ist für uns als Arbeitgeber und Technologiekonzern alarmierend. Den Anforderungen der Digitalisierung gewachsen zu sein, ist schon jetzt ein entscheidender Wettbewerbsfaktor und wird dramatisch an Bedeutung zunehmen", sagt Sandra Babylon. "Nur wer das Potenzial aller Mitarbeiter voll einzusetzen weiß, wird langfristig erfolgreich sein können. Wir sehen uns daher ganz klar in der Pflicht, insbesondere auch für Frauen die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, in der digitalen Berufswelt ihren Karriereweg zu gehen und noch bessere Führungskräfte zu werden." Für Accenture gehören spezielle Führungskräftetrainings, gezielte Networking-Angebote für Frauen und persönliches Mentoring durch erfahrene Kolleginnen deshalb schon längst zur Unternehmensphilosophie, ebenso wie die klare Zielvereinbarung und Messung der Ergebnisse der Frauenförderung, beispielweise bei den Beurteilungs - und Beförderungsrunden.
Für Accenture als global agierendem Unternehmen ist auch die Vernetzung und das Lernen von anderen Ländern wichtig. Zum Weltfrauentag hat das Unternehmen eine interaktive globale Plattform ins Leben gerufen, auf der nicht nur einige der mehr als 200 geplanten Accenture Veranstaltungen aus aller Welt live übertragen werden, sondern registrierte Nutzer auch die Möglichkeit haben, auf das unternehmenseigene Networking Center sowie wertvolle Hintergrundinformationen und Tipps zur Karriereförderung bei Accenture zuzugreifen.
Weiterhin hat die Studie Frauen und Männer zu einigen grundlegenden Aspekten der Arbeit befragt:
Lernen am Arbeitsplatz: Für 83 Prozent der Befragten sind unternehmensin-terne Trainings eine sinnvolle Art der Weiterentwicklung. Für knapp zwei Drittel trägt die Teilnahme an Trainings sogar zur Beförderung bei.
Zufriedenheit im Job: Sowohl bei Frauen als auch Männern steigt die Unzu-friedenheit im Job - rund die Hälfte geht inzwischen weniger motiviert zur Arbeit als im Vorjahr. Als Hauptgrund werden fehlende Weiterentwicklungsmöglichkeiten gesehen. Zudem wünscht sich vor allem die Generation Y eine bessere Work-Life-Balance.
Gehalt und Beförderung: Insbesondere Frauen trauen sich zunehmend häufiger nach einer Beförderung und Gehaltserhöhung zu fragen. 65 Prozent von ihnen haben bereits aktiv nach einer Beförderung gefragt - im Vergleich zum Vorjahr hat sich diese Zahl verdoppelt! Bei den Männern waren es 60 Prozent.
Hausfrau/Hausmann: Wenn die finanzielle Situation es zuließe würden fast zwei Drittel (63 Prozent) der Befragten ihren Job aufgeben und sich dem Familienleben widmen - ein Anstieg zum Vorjahr von mehr als 30 Prozent!