Bei der aktuellen Auswertung der Herbstbefragung belegte das Thema Industrie 4.0 trotz der öffentlichen Diskussion einen der hinteren Plätze.
"Zu beachten ist hierbei, dass dieses Ergebnis bei einer mehrheitlichen Beteiligung aus der Wirtschaft zustande kam", stellt Prof. Dr.-Ing. Sascha Stowasser, Direktor des Instituts für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. (ifaa) fest. " Das zeigt uns, dass Industrie 4.0 noch nicht in der Praxis angekommen ist." erklärt Stowasser weiter. Dies gilt unabhängig von der Unternehmensgröße. "In vielen Unternehmen sind die produktionstechnischen und arbeitsorganisatorischen Rahmenbedingungen für Industrie 4.0 meist (noch) nicht vorhanden", erläutert der Direktor des ifaa. "Es gibt bereits Einzellösungen. Digitalisierung in unterschiedlicher Form ist bereits schon länger Realität in den Unternehmen. Aber Vermutlich wird es einige Jahre dauern bis Smart Factories weitflächig unser Land bereichern. Unternehmensvertreter und Wissenschaftler gehen von 2025 bis 2030 aus."
"Humanorientiertes Produktivitätsmanagement" kam in der Befragung
als das wichtigste Thema auf den ersten Platz - in Verknüpfung von
Prozessoptimierung und Arbeits- und Gesundheitsschutz. Bei der
Abfrage der Bedeutung der Themen für das Jahr 2015 ragten zum
wiederholten Mal die Themen Fachkräftesicherung und arbeitsbezogene
psychische Belastung heraus. Ebenfalls in der Spitzengruppe sind
Arbeitszeitflexibilität und alternsgerechte Arbeitszeiten. Diese
Ergebnisse unterstützen die Bedeutung des "Humanorientiertes
Produktivitätsmanagement".