Die Fachtagung anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des REFA Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. beleuchtete die Anforderungen an die Arbeitsorganisation für erfolgreiche Unternehmen.
Prof. Dr.-Ing. Sascha Stowasser, Vorstand des REFA-Instituts e. V. und Direktor des Instituts für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. (ifaa) diskutierte die vielfältigen Chancen der Industrie 4.0, betonte aber auch, dass hierfür ein stabiles Produktionssystem mit einer humanorientierten Arbeitsorganisation vorliegen muss.
"Die Unternehmen müssen produktiver werden - mit durchschnittlich älterer Belegschaft" so Prof. Stowasser. Die Industrie 4.0 eröffnet Unternehmen zahlreiche Chancen zur Steigerung der Produktivität sowohl in personeller, organisatorischer als auch technischer Hinsicht.
Bei der aktuellen Auswertung des ifaa-Trendbarometers "Arbeitswelt" belegte das Thema Industrie 4.0 trotz der öffentlichen Diskussion einen der hinteren Plätze. "Humanorientiertes Produktivitätsmanagement" kam in der Befragung als das wichtigste Thema auf den ersten Platz - in Verknüpfung von Prozessoptimierung und Arbeits- und Gesundheitsschutz. "In vielen Unternehmen sind die produktionstechnischen Rahmenbedingungen für Industrie 4.0 meist nicht vorhanden. Daher wird das Thema Industrie 4.0 gegenwärtig vorwiegend unter technologischen Gesichtspunkten diskutiert.
Die Themen Arbeit und Arbeitsorganisation sind hingegen derzeit in der Diskussion um Industrie 4.0 völlig unterbelichtet.", so Prof. Stowasser. Voraussetzung für die Einführung von Industrie 4.0 sind stabile Produktionssysteme mit klar definierten Prozessen und Daten. Für den nachhaltigen Erfolg von Industrie 4.0 ist allerdings eine arbeitsorganisatorische Gestaltung erforderlich, die in allen betrieblichen Gestaltungsbereichen humanorientiert ausgerichtet ist.